Dr. David Wilde, Vereinsvorsitzender
Wohnen in Genossenschaften - das sind wir!
Genossenschaftliches Wohnen steht für Teilhabe, Sicherheit und sozialen Zusammenhalt. Mit ihrem gemeinwohlorientierten und langfristigen Ansatz schaffen Wohnungsgenossenschaften Raum für kreative und nachhaltige Lösungen im Wohnungsbau. Sie erproben neue Wohnformen, setzen auf ökologische Bauweisen und binden ihre Mitglieder aktiv in Planungsprozesse ein. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zu einer sozialen, ökologischen und zukunftsfähigen Stadtentwicklung – und das seit über 150 Jahren.
„Wohnen in Genossenschaften e.V.“ ist ein gemeinnütziger Verein mit dem Ziel, Wissen über genossenschaftliches Wohnen zu sichern, weiterzuentwickeln und für die Gesellschaft zugänglich zu machen.
Wir verstehen uns als Plattform für Wissenschaft, Forschung und Austausch. Unser Fokus liegt auf dem Potenzial des genossenschaftlichen Wohnens: Es schafft dauerhaft bezahlbaren Wohnraum, stärkt Nachbarschaften und ermöglicht Mitbestimmung. Dieses Wohnmodell wollen wir weiterentwickeln und in die Zukunft führen.
Für Städte und Gemeinden sind unsere 80 Wohnungsgenossenschaften verlässliche Partner. Sie investieren langfristig, sind lokal verankert und verfolgen konsequent gemeinwohlorientierte Ziele.
Wohnungsgenossenschaften sind Mitglieder bei Wohnen in Genossenschaften e.V.
Millionen Menschen leben schätzungsweise in genossenschaftlichen Wohnungen.
Prozent aller Mietwohnungen in Deutschland gehören zu Genossenschaften.
Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.
Mit diesem Satz brachte Friedrich Wilhelm Raiffeisen die Idee der Genossenschaft auf den Punkt. Denn Genossenschaften leben vom Miteinander: vom gemeinsamen Handeln, Mitgestalten und Verantwortung übernehmen. Sie zeigen, wie Teilhabe gelingt – und wie Menschen aktiv ihre Zukunft mitgestalten können. Drei Projekte machen genau das erlebbar: Wie Empowerment praktisch aussieht – und wie aus Gemeinschaft echte Veränderung entsteht.
Thomas Schlüter, Rechtsanwalt & Experte für Genossenschaftsrecht
Gäbe es die Genossenschaft noch nicht, wäre jetzt wieder ein guter Anlass, diese Rechtsform neu zu schaffen.
Welche Rolle spielt der genossenschaftliche Gedanke in unserer Gesellschaft?
Der genossenschaftliche Gedanke ist weiterhin aktuell. In Zeiten großer Veränderungen und Umbrüche in Wirtschaft, Politik und Gesellschaft und damit verbundener Verunsicherung und Konflikten ist der genossenschaftliche Gedanke, dass sich Personen zusammenschließen zur Verwirklichung gemeinsamer Ziele eine Antwort auf die reine Verfolgung individueller Interessen und Entsolidarisierung. Gäbe es die Genossenschaft noch nicht, wäre jetzt wieder ein guter Anlass, diese Rechtsform neu zu schaffen.
Mitbestimmung in der Wohnungswirtschaft: Welche Chancen ergeben sich dadurch?
Zweck der Genossenschaft ist die Förderung ihrer Mitglieder. Im Gegensatz zu anderen Rechtsformen ermöglicht eine Wohnungsgenossenschaft jedem Mitglied unabhängig von der Höhe einer Kapitalbeteiligung die Möglichkeit aktiver demokratischer Teilnahme an bedeutenden Entscheidungen für das Unternehmen. Dadurch können sich Genossenschaften von anderen Unternehmen in der Wohnungswirtschaft positiv hervorheben. Seit ihrer Gründung haben Wohnungsgenossenschaften nicht das Ziel einer kurzfristigen Gewinnmaximierung verfolgt, sondern generationenübergreifend Wohnraum zum Zweck einer guten, sicheren und sozial verantwortbaren Wohnungsversorgung zu schaffen.
2025 steht weltweit im Zeichen der Genossenschaften. Unter dem Motto „Cooperatives Build a Better World“ wird die Bedeutung der genossenschaftlichen Idee in den Mittelpunkt gerückt. Seit über 180 Jahren leisten Genossenschaften einen wichtigen Beitrag zu sozialer Gerechtigkeit, wirtschaftlicher Teilhabe und nachhaltiger Entwicklung.
Nachhaltigkeit in der Wohnungswirtschaft bedeutet, neue Wege zu gehen. Ob PV-Anlagen, Dachbegrünung oder Wärmepumpen – gefragt sind Lösungen, die ökologisch sinnvoll und im Alltag umsetzbar sind. Genossenschaften zeigen, wie das geht. Denn bei ihnen zählt nicht der kurzfristige Gewinn, sondern das gemeinsame Ziel: gutes und bezahlbares Wohnen – dauerhaft und für alle. Diese Projekte zeigen, wie das gelingen kann.
Alexander Rychter, Verbandsdirektor des VdW Rheinland Westfalen
Ein Statement von Alexander Rychter.
„Durch ihr langfristiges Denken, ihre soziale Verantwortung und ihre demokratische Struktur fördern Wohnungsgenossenschaften stabile Nachbarschaften und bezahlbaren Wohnraum – und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zur Nachhaltigkeit in der Wohnungswirtschaft. Nachhaltigkeit bedeutet für sie nicht nur energetische Sanierung oder ökologisches Bauen, sondern auch die Stärkung sozialer Strukturen in den Quartieren sowie ein faires, verantwortungsbewusstes Agieren am Wohnungsmarkt.
Der Verein Wohnen in Genossenschaften und der Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen (VdW RW) arbeiten eng zusammen, um wohnungswirtschaftliche Praxis, wissenschaftliche Erkenntnisse und politische Zielsetzungen miteinander zu verknüpfen. Die wissenschaftlichen Studien und Netzwerkformate des Vereins dienen dabei sowohl den Mitgliedsgenossenschaften des Verbandes als Impulsgeber für Forschung und Entwicklung als auch als fundierte Grundlage für die politische Interessenvertretung. Gemeinsam setzen sie sich dafür ein, Genossenschaften als nachhaltige Wohnform zukunftssicher aufzustellen.“
Ein sicheres Zuhause ist mehr als einfacher Wohnraum: Es ist ein Ort zum Leben, zum Wachsen, zum Altwerden. Ein Ort, an dem man sich entfalten und geborgen fühlen kann. Genossenschaften geben Zukunftssicherheit - und das für Generationen. Hier sind drei Projekte, die zeigen, wie Genossenschaften resiliente Organisationsstrukturen schaffen, die Stabilität bieten.
Wir wollen unsere Arbeit kontinuierlich ausbauen, neue Impulse setzen und insbesondere auch kleinere Genossenschaften in ihrer Entwicklung unterstützen. Im Mittelpunkt steht, Wissen zugänglich zu machen, Innovationen zu fördern und echte Mehrwerte für unsere Mitgliedsgenossenschaften zu schaffen.
Dr. David Wilde, Vereinsvorsitzender